„Meine Schwägerin und mein Schwager leben in der Eifel in einem Ort, der glücklicherweise trotz der Nähe zum Flüsschen Kyll von der Flut weitgehend verschont geblieben ist. Die ehemalige Nachbarin jedoch, die vor einigen Jahren ins Ahrtal gezogen ist, wurde von den Fluten getroffen: das Haus unter Wasser, der PKW zerstört. Eine spontane Sammlung im Bekanntenkreis meiner Verwandten brachte schnell genug Geld für ein gebrauchtes Auto zusammen, sodass die Mobilität wieder hergestellt ist.
Doch diese Nachrichten, sozusagen aus 1. Hand, machten mir so richtig bewusst, was der Mangel an Fahrzeugen im Flutgebiet wirklich bedeutet. Es besteht dringender Bedarf an Transportmöglichkeiten, sowohl für den Alltag wie auch für den Wiederaufbau! Als ich dann hörte, dass der überflüssig gewordene Skoda Octavia der Firma verkauft werden sollte, kam mir die Idee, dass die Firma das Auto spenden könnte.
Mein Schwager nahm Kontakt zum Krisenstab in Ahrweiler auf. Dadurch erfuhren freiwillige Helfer in Mayschoß direkt über den Krisenstab davon, dass ein gespendetes Auto zur Verfügung stehen würde. Einer davon, Herr Bernard Marzusch, nahm Kontakt mit der Firma Wagner auf.
Er ist eigentlich Student in Aachen und erlebte die Flut bei seinen Eltern in Euskirchen. Nach Abschluss der wichtigsten Reinigungsarbeiten im Haus seiner Eltern ist er bei Bekannten in Mayschoß im Einsatz und hilft jeden Tag bei Elektro-Aufgaben im ganzen Ort. Dort muss zunächst eine Notversorgung mithilfe von Stromaggregaten hergestellt und ein vorläufiges Netz für die Handwerker im Wiederaufbau eingerichtet werden.
Herr Marzusch hat uns gleich am nächsten Tag nach Abholung des Autos zurückgemeldet, dass es bereits im Einsatz ist und er „mit dem Fahrzeug ausgesprochen glücklich und zufrieden ist“. Es wird vor allem bei der Materialbeschaffung eingesetzt und ermöglicht Herrn Marzusch, seine Einsatzorte besser zu erreichen.
Herr Marzusch bedankt sich vielmals bei allen Beteiligten für die Spende.
PS. Dieses Beispiel zeigt übrigens auch, dass gut funktionierende Kommunikationswege vor Ort dafür sorgen, dass Spenden und deren Empfänger auf kürzestem Weg zueinander finden. Deshalb würden wir uns freuen, wenn auch andere Firmen und Privatpersonen mit sinnvollen Spenden dazu beitragen, dass diese Herkulesaufgabe in den nächsten Monaten und Jahren bewältigt werden kann.“
(Achim Fritsch, Mitarbeiter der Firma Wagner Solar)